Projektmenu

Überblick

In Area 1 konzentriert sich K1-MET auf zwei Hauptthemen. Das sind die Steigerung der Effizienz für mehr Produktausbeute (und Qualität) in metallurgischen Prozessen und die Kreislaufwirtschaft zur Schließung von Materialkreisläufen. Ein geschlossener Materialkreislauf ist ein zyklischer Prozess, bei dem ein Output verwendet und anschließend wieder in ein neues Produkt umgewandelt werden kann.

In der Primärmetallurgie stellt der Sinterprozess den ersten Behandlungsschritt von Eisenerz dar, welches künftig in einem kohlenstoffarmen Direktreduktionsprozess weiterverwendet werden sollte. In einer Sinteranlage werden feine Eisenerzpartikel bei hoher Temperatur erhitzt und agglomeriert. Die umweltfreundlichere Direktreduktion nutzt Erdgas oder Wasserstoff zur Herstellung von Eisen, ohne dass massiv Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre freigesetzt wird.

Ein weiterer Teil der Area 1 befasst sich mit alternativen Reduktionsmitteln im Hochofen und während der Behandlung von kupferhaltigen Recyclingmaterialien. Ein Hochofen ist eine große Industrieanlage, in der durch einen Reduktions- und Schmelzprozess flüssiges Eisen (Roheisen) erzeugt wird. Im Hochofen werden Reduktionsmittel eingesetzt, um den Sauerstoff aus den Eisenoxiden zu entfernen. Das mengenmäßig wichtigste Reduktionsmittel im Hochofen ist Kohlenstoff (in Form von Koks). K1-MET forscht nach nachhaltigeren Alternativen.

In der Sekundärmetallurgie werden Verfahren wie die Pfannenofen- und die Ruhrstahl-Heraeus-Vakuumentgasung zur Erhöhung der Stahlreinheit untersucht. Ein Pfannenofen gewährleistet die Qualität und Konsistenz des geschmolzenen Stahls, bevor er zu Halbfertigprodukten gegossen wird. Bei der Vakuumentgasung werden unerwünschte Gase aus der Stahlschmelze entfernt, indem die Stahlschmelze in eine abgedichtete Kammer ohne Umgebungsluft (Vakuum) gebracht wird.

Darüber hinaus sollen beim Stranggießen und Elektroschlacke-Umschmelzverfahren die Prozesseffizienz und die Produktqualität verbessert werden. Beim Stranggießen handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung fester Metallhalbzeuge. Geschmolzenes Metall wird in eine Form gegossen und kontinuierlich (als Strang) abgekühlt und erstarrt. Das Elektroschlacke-Umschmelzen wird zur Veredelung von Stählen und verschiedenen Legierungen eingesetzt. Dabei werden hochreaktive Schlacken zur Entfernung von Verunreinigungen aus dem Stahl verwendet, um hochwertige Metallhalbzeuge herzustellen.

Im Bereich der Kreislaufwirtschaft befasst sich Area 1 mit der Behandlung von Abfallstoffen und Nebenprodukten, um wertvolle Materialien für das Recycling in den Prozessen zurückzugewinnen. Nebenprodukte, wie Schlacken oder Stäube, sind Sekundärstoffe, die bei der Stahlherstellung anfallen.

Schließlich werden in einem Grundlagenforschungsprojekt Methoden zur Bestimmung der Eigenschaften von metallurgischen Schlacken aus der Eisen- und Stahlerzeugung untersucht.

Ein Projekt aus dem Bereich der Nichteisenmetalle untersucht die Behandlung kupferhaltiger Abfallstoffe im Hinblick auf Produktausbeute und Nachhaltigkeit.

Kontaktperson

Johannes Rieger
Management Area 1

 +43 3842 43643 11

Ziele und Motivation

  • Stärkung der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Metallurgie
  • Steigerung der Produktausbeute und der Qualität bei der
    Stahlveredelung und beim Gießen
  • Schließung von Materialkreisläufen durch Rückführung von
    Abfallstoffen in die Produktion
  • Energieeinsparung durch verbesserte Nutzung von Primär- und Sekundärrohstoffen

Geplante Maßnahmen

Von 2023 bis 2027 konzentriert sich Area 1 darauf, primäre und sekundäre metallurgische Prozesse effizienter (Produktausbeute und -qualität) und nachhaltiger (Kreislaufwirtschaft) zu gestalten. Dazu gehören Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Rohstoffen, um Energie und Ressourcen zu sparen. Area 1 wird die Effizienz von Prozessen in der Eisen- und Nichteisenmetallindustrie durch innovative Lösungen und Tools verbessern. Auf diese Weise wird der Ressourcenverbrauch minimiert und die Produktion erhöht.

Die Trennung von Wertstoffen aus Abfallströmen für ein direktes Recycling wird erprobt und durchgeführt. Direktes Recycling ist der Prozess der Wiederverwendung eines Produkts oder Materials ohne wesentliche Veränderungen oder Umwandlungen. Es ist die effizienteste und umweltfreundlichste Form des Recyclings und minimiert den Energieverbrauch, den Einsatz von Primärressourcen und das Abfallaufkommen. Area 1 wird auch an Lösungen zur Rückgewinnung von Metallen und Mineralien aus Rückständen arbeiten.

Zur Verbesserung der Produktqualität werden Veredelungs- und Gießverfahren untersucht. Area 1 steigert somit die Prozesseffizienz, um eine nachhaltige Metallurgie zu schaffen.