ZEUS
Zero Emissions throUgh Sector Coupling
Das Leitprojekt ZEUS demonstriert grüne Wasserstoffproduktion und die Kreislaufführung von erneuerbaren Gasen bzw. flüssigen Kohlenwasserstoffen im industriellen Umfeld. Namhafte Beteiligungen aus der Energiewirtschaft, der Industrie und der Forschung werden im Zeitraum 2023 bis 2027 die Umsetzung der europäischen Klimaziele und der nationalen Wasserstoffstrategie vorantreiben. Die K1-MET GmbH übernimmt dabei die Konsortialführung.
Sektorkopplung
Die großtechnische Produktion von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie ist eine der Grundlagen, um klimaschädliche CO2-Emissionen direkt und langfristig zu vermeiden. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion wird eine verstärkte, überbetriebliche Vernetzung der Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie, auch Sektorkopplung genannt, angestrebt. Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie generiert im Sommer massive Energieüberschüsse, die im Winter aufgrund der stark reduzierten Verfügbarkeit und des erhöhten Bedarfs benötigt werden. Durch Sektorkopplung sollen die Überschüsse in speicherbare Produkte wie grünen Wasserstoff oder erneuerbare Kohlenwasserstoffe (z.B. synthetisches Erdgas) umgewandelt werden und zur Stabilisierung des Energiesystems beitragen. Darüber hinaus gibt es industrielle Prozesse, bei denen CO2 Emissionen nicht aus den eingesetzten Energieträgern herrühren, sondern aus den eingesetzten Rohstoffen und dadurch unvermeidbar sind. Die chemische Umwandlung von CO2 und Wasserstoff in wertvolle, speicherbare Produkte stellt einen weiteren wichtigen Aspekt von Sektorkopplung dar und soll zur Erreichung von Klimaneutralität beitragen.
Projektbeschreibung
Das Leitprojekt ZEUS fokussiert den Stromsektor und die schwer zu dekarbonisierenden Sektoren Stahl und Zement. Ziel ist die Entwicklung und sektorübergreifende Pilot-Demonstration einer klimaneutralen Prozesskette – von der Herstellung und Aufbereitung von grünem Wasserstoff unter fluktuierenden Prozessbedingungen, bis hin zur Abscheidung von CO2 aus industriellen Abgasen und der Umwandlung in wertvolle, speicherbare Kohlenwasserstoffe. Dazu werden im industriellen Umfeld verschiedene Pilotanlagen erforscht (6 MW PEM-Elektrolyse, CO2-Abscheidung, katalytische Methanisierung, CO2-Elektrolyse) und zu gesamtheitlichen Prozessketten verschaltet. Das Leitprojekt ZEUS möchte durch seinen Demonstrationscharakter den Transfer von klimafreundlichen Technologien in die Praxis beschleunigen und Sektorkopplung nachhaltig in Österreich verankern.
Projektzeitraum
02.10.2023 – 01.10.2027
Projektkonsortium
Beginnend mit der Projektkoordination setzt sich das Konsortium wie folgt zusammen:
- K1-MET GmbH
- Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz
- GIG Karasek GmbH
- Johannes Kepler Universität – Institut für Organische Chemie
- Montanuniversität Leoben – Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes
- Rohrdorfer Zement – Zementwerk Hatschek GmbH
- Technische Universität Wien – Instiut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften
- Verbund AG
- voestalpine Stahl GmbH
- WIVA P&G – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas
Förderinstitutionen
Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Energieforschungsprogramms 2022 durchgeführt (FFG-Projektnummer: FO999903855; Gesamtkosten: 16,8 Mio. EUR, Förderung 7,7 Mio. EUR).