Projekt LowCarbonFuture

Exploitation of projects for low-carbon future steel industry

Projektbeschreibung und Projektziele

Im Fokus des RFCS Accompanying Measure Projektes LowCarbonFuture stand die Evaluierung von Forschungsprojekten, die sich mit dem Thema CO2-arme Stahlproduktion auseinandersetzten. Die Projekte bzw. deren unterschiedliche Technologien wurden in Hinblick auf das CO2-Einsparungspotential oder den Energiebedarf analysiert.

Im Rahmen des Projektes LowCarbonFuture wurden Informationen gesammelt, strukturiert und evaluiert sowie Projekte und Wissen im Zusammenhang mit CO2-armer Eisen- und Stahlerzeugung gefördert. Durch das Gestalten einer Roadmap, die unter anderem den Forschungsbedarf für eine erfolgreiche Umsetzung der Breakthrough-Technologien zusammenfasst, wurde eine Orientierungshilfe für die europäische Stahlindustrie geschaffen, um die Klimaziele erreichen zu können. Die gesammelten Informationen wurden auf der projekteigenen Homepage und anhand von Seminaren, Webinaren und Workshops öffentlich zugänglich gemacht.

Die Zielsetzungen des Projektes waren:

  • Schaffen eines Überblickes über die aktuelle Forschungslandschaft in Bezug auf CO2-arme Stahlproduktion
  • Ermittlung der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Technologieumsetzung
  • Entwicklung von Lösungsansätzen für eine verbesserte Zusammenarbeit (Wissens- bzw. Technologietransfer) zwischen Interessensgruppen und Akteuren
  • Erstellen einer Roadmap bezüglich des notwendigen Forschungsbedarfes
  • Dissemination der Informationen in Form von Seminaren, Webinaren und Workshops
     

Detailinformation

Die EU hat sich im Einklang mit dem UN-Klimavertrag von Paris (2015), der gegenüber der vorindustriellen Phase eine Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs bis 2100 auf 1,5 °C vorsieht, ambitionierte Klimaziele gesetzt. Basierend auf dem Stand von 1990 wurde eine Verringerung der CO2-Emission von bis zu 95 % bis 2050 für energieintensive Industriezweige wie die Eisen- und Stahlindustrie festgelegt (ultimatives Ziel der Klimaneutralität – keine Netto-CO2-Emissionen). Die Produktion von Stahl aus Eisenerz ist derzeit sehr eng mit dem Element Kohlenstoff verknüpft, wodurch prozessbedingt große Mengen an CO2 entstehen. Daher bedarf es neuer innovativer Ansätze, so genannter Breakthrough-Technologien, um die Klimaziele zu erreichen. 

Im LowCarbon Masterplan der Europäischen Union für die Stahlindustrie werden die Strategien Carbon Direct Avoidance (CDA) und Smart Carbon Usage (SCU) verfolgt, um eine Reduktion der CO2-Emissionen voranzutreiben.
CDA stellt einen Ansatz dar, der auf „grünem“ Wasserstoff und/oder Strom basiert und eine Stahlherstellung ohne die Erzeugung direkter Kohlenstoffemissionen ermöglichen soll (Abbildung 1). Zum Technologiepfad SCU zählen Prozessadaptierungen, um bestehende und auf fossilen Brennstoffen basierende Stahlproduktionsrouten umzugestalten. Dabei unterscheidet man zwischen Process Integration (PI) und der Carbon Capture and Usage (CCU). PI beschäftigt sich mit dem verminderten Einsatz von Kohlenstoff beispielsweise durch die interne Verwertung von Kuppelgasen oder die teilweise Substitution von Kohle durch Erdgas oder Biomasse. CCU beschäftigt sich mit der Nutzung von CO und CO2 aus Stahlwerksgasen zur Einbindung in chemische Prozesse. Sowohl PI als auch CCU kann mit Carbon Capture and Storage-Ansätzen kombiniert werden.

Rahmenbedingungen

Projektlaufzeit:

01.04.2018 – 31.03.2020

Fördergeber:

Dieses Projekt wurde zu 100 % aus Mitteln des Research Fund for Coal and Steel (RFCS) der Europäischen Kommission gefördert (Grant Agreement no. 800643).

Projektkonsortium: