Projekt IRAS

Innovative Recyclingtechnologie für Aschen und Schlacken (ATCZ183)

Projektbeschreibung und Projektziele

Im grenzübergreifenden Projekt „Innovative Recyclingtechnologie für Aschen und Schlacken“ lag der Fokus auf der Gewinnung von Primärrohstoffen durch Nebenprodukte aus der Abfall- und Energiewirtschaft sowie der Metallindustrie wie Aschen und Schlacken. Durch die Metallentfrachtung der Sekundärrohstoffe können diese einer Weiterverwertung zugeführt werden und stärken somit die Kreislaufwirtschaft.

Das Hauptziel von IRAS war die Entwicklung eines neuen biometallurgischen Prozesses, der eine innovative, umweltfreundliche und energiearme Gewinnung von Schwermetallen wie Kupfer, Zink oder Chrom aus sekundären Rohstoffen ermöglicht. Zu diesem Zweck wurden die Metalle durch spezielle Bakterien gelöst und durch einen bioelektrochemischen Prozess abgetrennt. Die direkte Kopplung dieser beiden biotechnologischen Prozesse konnte als Grundlage unserer innovativen Problemlösung angesehen werden.

Der grenzüberschreitende Ansatz ergab sich aus der synergetischen Zusammenarbeit der österreichischen Partner K1-MET und Universität für Bodenkultur als Know-How-Träger im Aufbau von Bioleaching-Versuchen und Bioelektrochemie, mit dem tschechischen Partner Masaryk Universität, welche wiederum jahrelange Expertise mit den speziellen, zum Einsatz kommenden Bakterien aufweist. Der Zugang zu der Zielgruppe der Unternehmen wurde über den zweiten tschechischen Partner Energieagentur Vysocina und dem österreichischen Partner K1-MET sichergestellt. Die Ergebnisse wurden für die Entsorgungsbranche und dem Hütten- und Stahlwesen interessant und tragen zur Ressourcenschonung bei.

Detailinformation

Die steigende Abhängigkeit Österreichs und Tschechiens von Rohstoffimporten zeigt deutlich die Endlichkeit diverser Rohstoffe auf. Zudem führen Preisschwankungen zu einer unberechenbaren Marktsituation bei den Rohstoffen. Daher ist die Entwicklung von Alternativkonzepten, um die Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie den in diesem Projekt behandelten Metallen zu sichern, von entscheidender Bedeutung für eine langfristige wirtschaftliche Stabilität. Als bedeutende Sekundärrohstoffquellen stellen sich Aschen und Schlacken dar. In Österreich  gibt es 11 Anlagen für thermische Behandlung von Siedlungsabfällen, davon sind 5 Anlagen in den Regionen NÖ und OÖ. In diesen 5 Anlagen werden knapp 63% des Gesamtmülls Österreichs verbrannt, und dadurch fielen ca. 330.000 t (2015) Aschen und Schlacke an. Eine zusätzliche interessante Ressource, die in OÖ anfällt, ist LD-Schlacke aus der Stahlindustrie.


In Tschechien betrug das kommunale Abfallaufkommen 5,32 Mio t (2014). Die Abfallbehandlung umfasste knapp 48% Deponierung, 40% Recycling (einschließlich Kompostierung) und 12% Verbrennung. Insgesamt gibt es 4 Müllverbrennungsanlagen in Tschechien, wobei sich eine davon in der Region Süd-Mähren befindet. Die Menge an Schlacke und Bettasche belief sich auf 157.000 t im Jahr 2015, welche bislang ausschließlich der Deponierung zugeführt wird. Hinzu kommt, dass bis zum Jahr 2025 die Errichtung von 5 weiteren Anlagen geplant und dementsprechend das Aufkommen von Aschen und Schlacken ansteigt.


Das Hauptziel des Projektes IRAS lag in der Entwicklung eines neuen biometallurgischen Prozesses, der eine innovative, umweltfreundliche und energiearme Gewinnung von Schwermetallen wie zum Beispiel Kupfer (Cu), Zink (Zn), Kobalt (Co), oder Chrom (Cr) aus sekundären Rohstoffen ermöglicht. Zu diesem Zweck wurden die Metalle durch spezielle Bakterien (wie Acidithiobacillus und Leptospirillum) aus der festen Matrix gelöst und durch einen bioelektrochemischen Prozess abgetrennt. Die direkte Kopplung dieser beiden biotechnologischen Prozesse konnte als Grundlage der Innovation in diesem Projekt angesehen werden.

Rahmenbedingungen

Projektlaufzeit:

01.09.2018 bis 31.08.2021

Förderprogramm:

INTERREG V-A Österreich-Tschechische Republik 2014-2020

Projektkonsortium:

K1-MET GmbH (Koordination)
Energieagentur Vysocina
Masaryk Universität
Universität für Bodenkultur
 

Das Projekt IRAS – „Innovative Recyclingtechnologie für Aschen und Schlacken“ (ATCZ183) – wurde aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung Interreg V-A Österreich-Tschechische Republik 2014-2020 kofinanziert.